Nachdem wir uns vergangenen Oktober gemeinsam beim Fraunhofer ITWM in Kaiserlautern getroffen haben, geht es dieses Jahr nach Stuttgart in die Hochschule der Medien:
Freitag 27. + 28. Mai 2011, Hochschule der Medien, Stuttgart.
Zwei Tage lang treffen sich Entwickler/Hacker & Interessierte um über
Smart Metering
Home Automation
Renewable Energy
Home Displays & User Interfaces
zu diskutieren und in Form eines Barcamps kleine Vorträge zu halten. Ursprünglich wurde geplant das Camp jedes Jahr zu veranstalten. Mit dem Treffen im Mai läuft es vielleicht sogar bald auf einen halbjährigen Turnus hinaus 😉
Aus aktuellem Anlass wird es hoffentlich auch eine Diskussion über Geigerzähler und den Aufbau eines unabhängigen Sensornetzwerkes geben.
Das volkszaehler.org Projekt nähert sich mit großen Schritten seiner ersten stabilen Version und damit dem ersten Release.
Ich möchte hier nur einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand geben. Du kennst das Projekt noch gar nicht? Weiß nicht was Smartmeter sind? Da steigst du besser auf unsere Projekt Website ein!
Für die Entwicklung am Projekt habe ich mir eine kleine Hutschienenbox gebaut. Sie eignet sich perfekt für den mobilen Einsatz und zum Testen neuer Firmware und Funktionen. Mal schnell den Verbrauch des eigenen Kühlschranks zu erfassen ist kein Problem. Derzeit ist mein Schreibtisch an die Box angeschlossen und liefert so aktuelle Daten für die Demo Installation des Projektes.
Die Box enthält folgende Komponenten:
~230V Eingang über Kaltgerätestecker (geerdet, max. 10 Ampere)
~230V Ausgang über Schukostecker (geerdet, max. 16 Ampere)
Der alte Prototyp wurde nun durch ein flexibleres und modulares System ersetzt. Praktisch jede Kombination von Sensoren, Zählern, Controllern und Frontends ist möglich. Hier sind keine Grenzen mehr gesetzt.
Du kannst das Projekt zum Erfassen des eigenen Strom-/Wasser-/Gasverbrauchs ebenso benutzen wie zur Abrechnung eines ganzen Studentenwohnheims.
Zur Visualisierung bist du nicht mehr an das Browser basierte Web-Frontend gebunden. Durch den modularen Aufbau können viele Frontends gleichzeitig verwendet werden: Smartphone, Laptop etc.. Gleiches gilt für die Sensoren/Zähler. Hier kannst du beliebig viele gleichzeitig auswerten. Sie müssen noch nicht einmal am gleichen Ort installiert sein.
So schwebt derzeit die Idee im Raum ein Sensornetzwerk von Geigerzählern zur verteilten Strahlunsmessung aufzubauen.
Screenshot des FrontendsDie Zählerbox
Ausblick
Die Ideen sprudeln nur so aus unser heraus. Es ist ein Jammer, dass ich gerade nicht mehr Zeit in das Projekt invertieren kann. Aber mein Studium hält mich derzeit sehr in Atem. Nach den Klausuren geht es dann wieder etwas schneller weiter.
Unsere Agenda ist endlos:
erste stablie Version veröffentlichen
Betriebsstundezähler unterstützen
weitere Controller, wie den Flukso und „offizielle“ Smartmeter unterstützen
Radioaktivität messen
Visualisierung für Smartphones
Visualisierung über Moodlights
Installation vereinfachen
Hast du weitere Ideen, Anregungen, möchtest etwas verbessern oder eigene Features hinzufügen? Dann bist du immer auf unsere Mailingliste willkommen! Wir freuen uns über jeden fleißigen Helfer 😉
Im Fraunhofer ITWM veranstaltete Mathias Dalheimer, Leiter des Projekts „mysmartgrid„, das erste deutsche BarCamp zu den Themen:
Smart Metering
Demand-Side Management
Home Automation
Home Displays
Von Freitag bis Samstag trafen sich ca. 25, teils internationale, Teilnehmer und diskutierten fleißig über das aktuelle Themenfeld. Neben vielen neuen Gesichtern und interessanten Vorträgen bekamen wir auch die Möglichkeit uns das Gebäude und den Rechen-Cluster des ITWM zu besichtigen. Ach, und hierbei möchte ich mich gleich bei Mathias für die Organisation und das Catering bedanken 😉 War super!
Für alle, die es dieses Jahr leider nicht nach Kaiserslautern geschafft haben, sei gesagt, dass dies sicherlich nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen ist. Spätestens nächstes Jahr treffen wir uns sicherlich wieder. Ansonsten hat Justin das gesamte Event als Timelapse-Video in 2 Minuten zusammengefasst:
volkszaehler.org ist ein freier Smart Meter (hier: intelligenter Stromzähler) im Selbstbau. Die anfallenden Stromprofile bleiben dabei unter der Kontrolle des Nutzers.
Seit dem 1.1.2010 müssen Stromversorger ihren Kunden für Neubauten so genannte „intelligente Stromzähler“ (Smart Meter) anbieten. Der Kunde soll dadurch seinen Stromverbrauch analysieren und optimieren können.
Die dabei anfallenden Daten („Stromverbrauchsprofil“) erlauben einen sehr detallierten Einblick in den Tagesablauf des Nutzers (wann steht er auf? wann geht er in’s Bett? wann kocht er? wie oft verwendet er seine Spülmaschine? verändert sich sein Verhalten? …). Darum sollten die Daten ausschließlich für den Nutzer selbst zur Verfügung stehen – und das geht nur, wenn man sich den Smart Meter selbst baut. Mit einem Materialeinsatz von ca. EUR 100, etwas Geschick und Zeit lässt sich das mit Hilfe eines Standard-µC-Moduls aufbauen.
Auf der SIGINT 2010 konnte ich mir den Vortrag von Justin Otherguy über das noch recht junge Projekt anhören und fand anschließen die Gelegenheit mit ihm über das Projekt zu sprechen. Schnell war für mich klar, dass ich hier helfen möchte.
Bisher gibt es nur einen funktionsfähigen Prototypen. In den letzten Wochen habe ich mit ein paar weiteren Entwicklern begonnen den Code des Prototypen neu aufzubauen. Volkzaehler.org ist dreigeteilt:
Die Controller und Sensor Ebene
erfasst mithilfe eines Mikrocontrollers die Daten leitet sie an den Backendserver weiter.
Der Backendserver besteht aus einem PHP-Skript und einer Datenbank. Hier werden die Daten weiter verarbeitet und ausgewertet. Er kommuniziert ausschließlich über eine standardisierte JSON API.
Das Frontend stellt die Daten für den Benutzer übersichtlich dar und ist für die Ausgabe der Analysen verantwortlich.
Diese Darstellung verrät uns auch, dass nur der Stromverbrauch erfasst werden kann. Geplant sind sämtliche Messgrößen (Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Strahlung, Niederschlag etc…).
Bisher gibt es noch keine stabile, lauffähige Version des Quellcodes. Im Wiki, der Mailing-Liste und GitHub findet ihr weitere Informationen zu meinem neuen Projekt.
Wir freuen uns über jede Unterstüzung 🙂 Besonders Entwickler mit PHP und Javascript Kenntnissen wären hilfreich 😉